Ich gestehe, ich habe eine Meise. Nicht, was Ihr – besonders die mich persönlich kennen 🙂 – jetzt möglicherweise gerade denken. Pfui, übrigens *grmpf*. Warum meine Meise in die Kategorie Am Bankerl fällt? Weil ich sie von meiner Terrassenplatz aus beobachte. Mittlerweile fast täglich. Somit ist das ja auch ein Schauplatz.
Begonnen hat es vor ungefähr 10 Tagen. Ich war etwas überrascht als eine Meise auf dem Flieder herumhüpfte. Bei mir sind, wenn überhaupt wegen meiner Katerbuben, eher Amseln da. Sie flog dann ganz frech immer wieder in Richtung Terrasse, begann an der Holzwand auf und ab zu hüpfen. Sie kam dabei näher und näher – fast todesmutig in Anbetracht der Tatsache, dass sie von vier Tigeraugen genauestens beobachtet wurde. Es wurde mir fast etwas mulmig ob ihres Wagemuts. Außerdem war mir auch gar nicht klar, was sie überhaupt hier wollte.
Bis ich dann ihr Ziel wahrnahm 🙂 . Auf der Terrassentruhe befand sich ein kleines Katzenhaar-Knäuel von Caruso. Das schien das Objekt ihrer Begierde zu sein. So nahm ich das Büschel und setzte es in den Flieder in gebührenden Abstand zum Boden. Auch wenn es sich bei diesem feinen Katzenhaar um Luxus-Einrichtung für ein Vogelnest handelt, sollte man dafür nicht mit dem Leben bezahlen müssen.
Seit dem wird Caruso fast täglich gebürstet und die Haare werden in den Flieder gehängt. So kann sich Frau Meise jeden Tag Material für die Inneneinrichtung des Meisen-Heim abholen. Sicher mögen es auch die kleinen Meisenkinder mal kuschelig haben.
Anfangs wusste ich gar nicht, wo sie hinflog, ob sie kam, um im Flieder zu nisten. Was ich nicht wirklich empfehlenswert gefunden hätte. Doch nach einigen Tagen fand ich den Nistplatz. Übrigens, sehr klug von Frau Meise gewählt. Da hier sehr viele Elstern, Krähen und drei Kater ihr “(Un)wesen” treiben, hat sie sich ein kleines Mauerloch gefunden.
Ein kleines aber feines Ritual hat sich so spontan ergeben – abends kommt zuerst die Meise und später dann meine Igel. Von denen erzähle ich aber ein anderes Mal. Ich wohne “mitten” in der Stadt und doch kann ich auch hier Natur erleben. Dafür bin ich dankbar.
Habt Ihr auch gefiederte Mitbewohner in Eurer näheren Umgebung?
PS: Und während ich jetzt gerade diesen Beitrag schreibe, höre ich schon da draußen den Igel ganz ungeduldig herumtrappeln . 🙂