Waldviertel steht für mich für Ruhe, Gemütlichkeit, Beschaulichkeit und Natur. Wenn mir die Stadt manchmal zu viel wird, dann gibt es schon mal ein Wochenende oder eine Ferienwoche im Waldviertel zum Entspannen und Runterkommen.
Dazu braucht es natürlich auch eine passende Unterkunft. Meine liebe Freundin, die Ihr möglicherweise schon von Krumau – immer wieder eine Reise wert kennt, traf mit der Naturpension ARTner eine richtig gute Wahl.
Die Pension liegt in Bad Großpertholz, einem Ort im Waldviertel, der kürzer/kleiner ist als es die Zeit braucht, den Namen auszusprechen. Und ich gestehe, bis zur Abreise schaffte ich es nicht, den Namen fehlerlos, ohne zweiten Anlauf zu nennen – sozusagen ein Hindernislauf für meine Zunge. Die Gegend ist gemütlich unspektakulär, eher trifft frau Fuchs und Hase als Einwohner und das Dorfleben dürfte sich eher im Verborgenen abspielen. Aber auch hier gibt es einen Themenweg, der Sehweg , auf dem wir mal einen gemütlichen Abendspaziergang machten, bis wir nichts mehr sahen. 😉
Warum wir nun gerade in dieser Gegend eine Pension gesucht haben? Die Pension liegt ziemlich zentral zwischen Freistadt, Zwettl und Weitra und es gibt interessante Orte rundherum. Und außerdem wollten wir unbedingt mal in einem Zirbenbett schlafen. Die Pension wirbt mit Natur, die Bilder auf der Website fanden wir ansprechend und was endgültig den Ausschlag gab, war die Tatsache, dass ein Einzelzimmer nur minimal teurer als ein Doppelzimmer ist. So buchte meine lFreundin zwei Einzel-Zimmer für uns, weil frau ja auch manchmal ihre Ruhe haben will. 🙂
Gerade mal 200m von der Landstraße am Waldrand gelegen, ist die Aussicht ziemlich idyllisch und grün. An einem Morgen konnten wir sogar Rehe sehen. Es gibt einen gemütlichen Garten, wo auch Liegestühle vorhanden sind. Leider hatten wir weder das Wetter noch die Zeit, dass wir dort mal Platz nehmen hätten können. Es wirkt alles gepflegt (auf natürliche Art und Weise) und sauber und ein Schild lässt wissen, dass hier Natur im Garten zu finden ist.
Auch der erste Eindruck vom Haus ist schön und gepflegt. Es gibt vier Doppelzimmer und eine Ferienwohnung. Die Zimmer sind groß und geräumig und beim Eintreten roch es schon nach Holz. Der Zirbengeruch verleitete mich sofort zu einem Ich-mach-schnell-mal-die-Augen-zu-Mittagsschläfchen, das sich dann auf zwei Stunden ausdehnte, ergo eine ausgewachsene Siesta. Schon lange habe ich in einem fremden Bett nicht mehr so gut geschlafen, unglaublich. Das muss wohl wirklich die Zirbe sein, oder? Dann war aber ausgeruht und ich inspizierte mein Zimmer. Wie gesagt, alles tipp topp sauber, stimmig und passend eingerichtet, viel Holz und der feine Zirbengeruch. Da lasst es sich schon aushalten. Und nennt mich oberflächlich, aber wenn dann der Schuhlöffel noch in derselben Farbe ist, wie die Vorhänge und die Bilder, dann ist es um mich fast geschehen. Das I-Tüpferl war dann noch der kleine Moosteppich auf der Holzwand über meinem Kopfende.
Die Möbel der Zimmer kommen alle aus der ARTner Kreativ-Tischlerei. Das macht es auch besonders, finde ich. Das durchsichtige Waschbecken in dem doch ziemlich geräumigen Bad ist schon eine wirkliche Spezialanfertigung. Anfangs traute ich mir nicht mal den Wasserhahn aufdrehen 🙂 Ein durchsichtiges Waschbecken!!!
Frühstück gab es in einem ebenfalls gemütlichen und schlichten Raum, wo alles sehr nett hergerichtet war. Eine Kaffeemaschine zum selber Runterlassen, selbstgemachte Marmelade, Küchleins und Säfte, Wurst, Käse und etwas Cerealien und dazu ein weiches Ei, was braucht es mehr, um den Tag nett zu beginnen.
Die Pension ist jetzt fürs Waldviertel nicht unbedingt “billig”, aber jeden EUR wert. So liebevoll und sauber habe ich schon lange nicht mehr in einer Unterkunft gewohnt, wirklich außergewöhnlich. Auch die Gastgeberin ist eine ganz feine, liebe Frau. Man spürt, dass es ihr nicht nur ums Geldverdienen geht, sondern vorrangig darum, den Gästen zu einer schönen Zeit zu verhelfen. Das ist Frau Artner wirklich gelungen. Wir werden wiederkommen.
Warum ich darüber schreibe? Weil ich so unspektakuläre aber doch besondere Orte liebe. Wo ich persönliches Engagement spüre, anderen Menschen das Leben schöner zu machen und sei es “nur” für die Dauer eines Aufenthaltes. Solche Orte und Plätze sind Balsam in unserer hektischen Welt. Platz-nehmen at it´s best!!!
(Aufenthalt wurde von uns selbst bezahlt, es gibt keinen Auftrag von Familie ARTner sondern es ist mir einfach ein Herzensbedürfnis und das kostenfrei 🙂 )