Moore haben den Ruf geheimnisvoll, angsteinflößend und unheimlich zu sein. Viele Sagen und Märchen erzählen davon seit ewiger Zeit. Menschen verschwanden spurlos. Mittlerweile haben Moore viel von ihrem Schrecken verloren und werden den Menschen wegen ihrer Wichtigkeit wieder näher gebracht. So auch der Bürmooser See und die Moorlandschaft, in die er eingebettet ist.
Meine Liebe zu Moorspaziergängen
Ich liebe es, Moorspaziergänge zu machen. Die Landschaft ist vielfältig, es gibt immer etwas zu schauen, Pflanzen, Sümpfe, Bäche und oft kleinere Lacken, die wegen des schwarzen Moorbodens eine ganz besondere Farbe haben.
Die Wege sind meist weich, da der Moorboden dämpft und das Spazieren dadurch viel leichter fällt. Die Gelenke werden geschont und ich spüre, dass ich viel weniger schnell müde werde beim Gehen. Ich bewege mich gern, bin neugierig und liebe es am Wasser zu sein. Das ist das, was mir an Moorpfaden so gefällt. Die Landschaft aus Sumpf, Schilf, Birkenwäldchen und Nadelgehölzen birgt eine eigene Stimmung. Manchmal auch etwas gruselig, wenn sich bei einem Spaziergang im Moor eine Wolke über die Sonne schiebt oder am Morgen, sich Nebelschwaden noch nicht aufgelöst haben und da und dort noch über Moorflächen hängen. In Salzburg und Umgebung gibt es noch einige Moorgebiete, die zu Spaziergängen, Wanderungen und Beobachtungen einladen. Sie wurden zum großen Teil renaturiert, weil man sich der positiven Auswirkungen von Moore auf Klima, Flora und Fauna immer bewusster wird.
Moor, Lehrpfade und Museen
Bis vor kurzem wurde Torf gestochen zur Verwendung als Brennmaterial. Moore wurden ausgetrocknet, um Bau- und Weideland zu gewinnen und so wurden natürliche Ökosysteme zerstört. Lehr- und abwechslungsreiche Moorlehrpfadprojekte von Naturschutz und den jeweiligen Gemeinden bilden beim Gehen. 🙂 Sie erzählen von der Entstehung von Mooren, der Wichtigkeit für die Menschen und wie man heute weiß, der Wichtigkeit für die Umwelt und das Klima. Tafeln am Weg zeigen die tierischen und pflanzlichen Bewohner des jeweiligen Moores.
Zwischen Salzburg, Oberösterreich und Bayern finden sich viele dieser Moore zum Begehen. Nach und nach werde ich über Wanderungen und Spaziergänge in diesen Gegenden berichten.
Bürmoos hat einen See
Ich gestehe, das war mir bis vor kurzem nicht bekannt. Da aber in Zeiten wie diesen die Ferne noch ferner wird und somit die nähere Umgebung zu erkunden wieder interessanter wird, stieß ich auf diese Information. See, spazierengehen, eine bis zwei Stunden, genau mein Ding, um auf meine Art unterwegs zu sein. So ergab sich ein feiner Spaziergang entlang dieses künstlichen Sees mit Abzweigungen in das Moos (Moor), das Bürmoos eben seinen Namen gab. Der Bürmooser See auch Waha-See genannt, aufgrund des Namens des Ziegelwerks, durch dessen Lehmabbau der See anfang des 20. Jahrhunderts entstand, wird an seiner südlichen Seite für Freizeitaktivitäten genutzt. Es gibt auch einen kleinen Park mit netten Bänken zum am Bankerl sitzen mit Blick auf den See und den Wald gegenüber.
Start um den Bürmooser See
Am besten beginnt man den Rundweg um den See am Kindergarten in Bürmoos. Es gibt dort einen Parkplatz und informative Tafeln für die Orientierung und die Wahl der Rundenlängen. Für mich genügte die blaue Runde B1, weil ich doch einige Abzweigungen nahm. Siehe auch die händisch eingezeichnete Linie. 🙂 Anfangs ist der geschottert und das letzte Viertel ist asphaltiert. Dazwischen wechseln sich je nach Weg Moorboden und Schotter ab.
Es kann manchmal etwas sumpfig und matschig sein. Das hängt sicher auch davon ab, wann man hier die Runde dreht. Im Moorwald geht es an manchen Stellen etwas über Stock und Stein, daher ist die Strecke weder für Kinderwagen noch für Rollstuhl geeignet. Für Menschen, die nicht so trittsicher sind, empfiehlt sich ordentliches Schuhwerk, der eine oder andere Wurzelstock hat es sich auf dem Weg im Wald schon sehr gemütlich gemacht.
An manchen Stellen fühle ich mich wie in einem Zauberwald. Außer Vogelgezwitscher hört man nur die Stille. Klingt zwar komisch, aber ich finde, auch Stille kann man hören. Balsam für die Seele.
Für die Sportlicheren gibt es noch diverse andere Routen, um mehr Zeit zu verbringen oder mehr Kilometer zu machen. Aber soweit bin ich zur Zeit nicht. Ich genieße die Zeit draußen in der Natur und bin auf meine Art unterwegs. 🙂
Informationen zum Spazieren am Bürmooser See:
- Anreise mit Lokalbahn und Auto gut möglich
- Spaziergänge zwischen 45-120 Minuten möglich – siehe auch diverse weitere Vorschläge im Internet
- Asphalt, Moorboden, Schotterwege
- geeignet für alle Konditionsstufen
- ganzjährig begehbar, aber sicher nicht immer schmutzfrei 🙂
- Es gibt Bereiche, die mit Kinderwagen begehbar sind, aber nicht überall.
Das Foto von meiner Rückenansicht kommt von Elena, meiner Bloggerfreundin, die auf Verliebt in Italien bloggt, aber leider oder Gott sei Dank auch mal Zeit hat, mit mir die Nähe zu erkunden. 🙂